Während seiner Tätigkeit in Würzburg zog der berühmte Botaniker Julius
von Sachs (1832-1897) zahlreiche Studierende auch aus dem Ausland an die
Universität. Darunter war der Japaner Jinzo Matsumura. Er kam zwar mit
großen Erwartungen zu Sachs, hatte hier aber keinen Erfolg und kehrte
völlig frustriert nach Japan zurück. Dort allerdings machte er dann
Karriere in der Botanik und wurde zum Professor ernannt.
Warum hatte Matsumura in Deutschland derartige Probleme? Mit dieser Frage haben sich der Würzburger Botaniker Hartmut Gimmler und Yoshio Masuda auseinandergesetzt, und ihre Ergebnisse sind in einem Büchlein nachzulesen. Unter anderem dokumentieren und kommentieren die Autoren 19 Briefe, die Matsumura in den Jahren 1886/87 von Würzburg aus an seine Familie in Japan richtete.
Wie sie in ihrer Schlussbetrachtung schreiben, beleuchten diese Briefe bislang unbekannte Facetten des studentischen Lebens in Würzburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Es sei weder vom lustigen Studentenleben noch von der fränkischen Weinseligkeit die Rede. Stattdessen vergleiche Matsumura die in Würzburg erlebte Gesellschaft und Zivilisation mit der seiner Heimat. Aus allen Briefen spreche die materielle Not des japanischen Studenten und die Erkenntnis, dass seine Unfähigkeit, die deutsche Sprache zu lernen, einerseits zur Vereinsamung, andererseits zum Scheitern seines Studiums führte.
Warum hatte Matsumura in Deutschland derartige Probleme? Mit dieser Frage haben sich der Würzburger Botaniker Hartmut Gimmler und Yoshio Masuda auseinandergesetzt, und ihre Ergebnisse sind in einem Büchlein nachzulesen. Unter anderem dokumentieren und kommentieren die Autoren 19 Briefe, die Matsumura in den Jahren 1886/87 von Würzburg aus an seine Familie in Japan richtete.
Wie sie in ihrer Schlussbetrachtung schreiben, beleuchten diese Briefe bislang unbekannte Facetten des studentischen Lebens in Würzburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Es sei weder vom lustigen Studentenleben noch von der fränkischen Weinseligkeit die Rede. Stattdessen vergleiche Matsumura die in Würzburg erlebte Gesellschaft und Zivilisation mit der seiner Heimat. Aus allen Briefen spreche die materielle Not des japanischen Studenten und die Erkenntnis, dass seine Unfähigkeit, die deutsche Sprache zu lernen, einerseits zur Vereinsamung, andererseits zum Scheitern seines Studiums führte.